Platz
sparen
Zum Beispiel die Écono Sans
Die platz-sparendste
Serifenlose
Schon der Name dieser Schrift deutet darauf, heisst doch „sparen“ auf französisch »économiser«.
Wenn sich das nicht schon gut anhört…
Diese Schrift spart mehr Platz
als jede andere vergleichbare!
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Schlanke Proportionen,
aber nicht „condensed“
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Buchstaben die sich
fast schon berühren
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Wenig Ober- und Unterlänge
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Markante Formen
In der Praxis gibt es immer wieder Fälle, in denen möglichst viel Information auf so wenig Platz wie möglich unter-gebracht werden soll.
Wie eng können die Buchstaben einer Schrift beieinanderstehen? Theoretisch natürlich beliebig eng, aber in der Praxis sollen die Wörter ja noch lesbar bleiben. Und jeder Typograph weiss, dass der Buchstabenabstand ja auch abhängig von anderen Parametern wie der Schrift-grösse oder dem Zeilenabstand ist.
Und genau für solche »engen« Situationen ist die Écono Sans ausgelegt.
Ein Vergleich° ergibt:
mit der Écono Sans bekommt man etwa ganze 20% mehr Text in eine Zeile als mit der Segoe oder Tahoma, und immer noch mehr als 10% mehr als mit der Helvetica Neue, von der alten „normalen“ Helvetica ganz zu schweigen…
° Um die Schriften wirklich vergleichen zu können
wurden die Schriftgrössen
auf ein optisch gleiches Mass gebracht, also zum Beispiel ÉconoSans 12 pt, Avenir Next
und Bell Centennial 12,5 pt, Helvetica und Tahoma 11 pt,
Segoe 11,5 pt.
Die Formen der Gross- und Kleinbuch-staben sind ganz und gar nüchtern, wie es für eine zeitgemässe Schrift sein muss.
Die Buchstaben c, e, s sind zu ihrem Nachbarn hin weit geöffnet.
Besonderes Merkmal in dieser Schrift ist die Gestaltung der „dreieckigen“ Formen v, w, y, x, k, z und A, V, W, Y, Z, K, X, M, N.
Auch die offene Form von B, R und P ist zumindest in einer Serifenlosen ungewöhnlich.
Die Buchstabenabstände sind sehr eng gehalten, bis hin zur Berührung bei manchen Buchstabenkombinationen.
Die Écono Sans enthält zusätzlich zu den „Normalziffern“ auch Tabellen-ziffern mit gleichbleibender Breite sowie einige Ligaturen (Buchstaben-verbindungen).
Unter den Ligaturen fällt vor allem das doppelte mm aus dem Rahmen, das man so kaum kennt, das aber deutlich zur Platzersparnis beitragen kann, ohne dem Leser bewusst ins Auge zu fallen.
Tabellenziffern und Ligaturen können über die entsprechenden OpenType-Funktionen des Anwendungspro-gramms an- und abgeschaltet werden.
Zum Beispiel
die Behrens-Schrift
Peter Behrens’ berühmte Jugendstil-Schrift von 1902
Neu überarbeitet
und sauber digitalisiert
Peter Behrens (1869–1940), Architekt, Designer, Typograph, schuf 1902 für die Rudhard’sche Gießerei (die spätere Gebr. Klingspor AG) in Offenbach am Main eine neue „deutsche“ Schrift, die sehr schnell sehr erfolgreich wurde. So war sie zum Beispiel die offizielle Deutsche Schrift für die Weltausstellungen 1904 und 1910.
Daß die Behrens-Schrift auch heute noch ihre Freunde hat beweisen nicht zuletzt einige schlecht digitalisierte Free-Fonts, die im WWW zu finden sind.
Ein Projekt über die zeitgemäße Nutzung historischer Industriebauten in Deutschland war mir Anlass,
Peter Behrens und sein Schaffen eingehender zu betrachten.
Da passte es, daß mit der Schrift von Peter Behrens die ideale Auszeich-nungsschrift existiert, diese ist aber leider nur in inakzeptabler Qualität zu finden. Selbst die D. Stempel GmbH, welche die Schriften der ehemaligen Gebr. Klingspor AG (ehe-mals Rudhardsche Gießerei) heute noch für den Handsatz gießt, zeigt in einem digitalisierten Schriftmusterblatt eine zwar saubere, trotzdem heutigen Ansprüchen nicht genü-gende Version der Behrens-Schrift.
Für ingoFonts Grund genug, die perfekte Behrens-Schrift zu schaffen.
Voilà – hier ist sie: die neue, überarbeitete, originale Behrens-Schrift von 1902. Anhand eines sehr schönen Schriftmusters erstmals bis ins Detail sauber neu gezeichnet und digitalisiert, dazu noch erweitert für alle europäischen Sprachen mit lateinischem Schriftsystem.
Peter Behrens schreibt selbst über die Entwicklung dieser Schrift: „ … Für die eigentliche Form meiner Schrift nahm ich das technische Prinzip der gotischen Schrift, des Striches der Kielfeder. Auch waren mir, um einen deutschen Charakter zu erreichen, die Verhältnisse, die Höhe und Breite der Buchstaben und die Stärke der Striche der gotischen Buchstaben maß-gebend. Dadurch, daß alles Unnötige vermieden ist, daß das Konstruktions-Prinzip der schräg gehaltenen Feder streng durchgeführt ist, war am ersten ein zusammenhaltender Charakter zu erhoffen …“ °
° zitiert aus: Jeremy Aynsley,
Grafik-Design in Deutschland
1890 – 1945,
Verlag Hermann Schmidt,
Mainz 2000
Über die OpenType-Funktionen Ligaturen, Bedingte Ligaturen, Historische Formenund Alternative Formen sind auch ausgefallenere Ligaturen, das sogenannte lange s und alternative Formen für d, x, z und H, L aufrufbar.
Bei Verwendung des „langen s” ist unbedingt auf die korrekte Anwendung der Regeln für den Fraktur-Satz zu achten: am Wortausgang steht immer das „runde s”, auch in zusammengesetzten Wörtern. Wer es noch korrekter machen möchte, der lese zuvor den ent-sprechenden Artikel in Wikipedia.
Übrigens wird bei aktivierten „histori-schen Formen“ automatisch das typographisch korrekte „runde s“ am Wort-ende gesetzt, so daß man nur noch an den Silbenenden innerhalb der Wörter auf das richtige s achten muß.
Für die gebrochenen Schriften gilt generell, dass sie mit deutlich weniger Platz auskommen als eine Antiqua.
Aber auch modernere Schriftformen
wie die Serifenlosen benötigen deutlich mehr Raum.
Die Behrens-Schrift ist eine aus der gotischen Textura abgeleitete Mischform. Ihre Formen und Proportionen sind denen der Antiqua angenähert.
Daher ist sie auch heute noch gut lesbar.
… ein Grund, die Behrens-Schrift in Betracht zu ziehen, wenn mal wieder nicht genug Platz zur Verfügung steht.
Peter Behrens zeichnete zu seiner Schrift auch passenden Schmuck – diesen haben wir ebenfalls gewissenhaft über-arbeitet und in einem Font zusammen-gestellt.
Zum Beispiel die Desphalia
Eine klassische „amerikanische” Serifenlose
– mit „Knick”
Der Entwurf der Desphalia geht zurück auf eine Zeitschriften-Schrift. Daher hat sie eine vergleichsweise schmale Laufweite bei dennoch hoher Lesbarkeit.
Die Desphalia gehört zu der Sorte von serifenlosen Schriften, wie sie schon im 19. Jahrhundert entstanden sind. Man könnte sie auch als »American Gothic« bezeichnen, eine Serifenlose im Stile von Schriften wie der Franklin Gothic, der News Gothic und ähnlichen „alten Bekannten”.
Vor allem die hohe Mittellänge (n‑Höhe / x‑Höhe) kennzeichnet diesen Schriftstil, ebenso wie die identischen Höhen von Versalien und Oberlängen.
Allerdings habe ich mir ein paar Eigenheiten erlaubt ;-)
Da ist zum Einen der sanft angeschrägte horizontale Mittelstrich bei Buchstaben wie dem H, E, F, A und dem e.
Auch das M bekam leicht schräg gestellte Seiten.
Bei den Kleinbuchstaben sind einige mit der Andeutung eines An- bzw. Abstrichs versehen: a d m n p u.
Dieser „Knick“ am Schaft dient auch beim kleinen l zur besseren Unterscheidung vom grossen I – wie beim Begriff »Illinois«« gut zu sehen ist.
Ganz in der Tradition der amerikanischen Schriften besitzt die Desphalia keine echte Kursive. Vielmehr haben die Buchstaben der »Italic« die gleichen Zeichenformen wie die normale aufrechte Variante, aber in schräg – und so heisst sie eben nicht »Italic« sondern »Oblique«.
Die Ziffern stehen wahlweise zur Verfügung als Tabellenziffern, proportionale Versalziffern oder Mediävalziffern.
Style Set 01
Eine weitere amerikanische Eigenheit ist das grosse I mit Abschlussstrichen oben und unten. Es ist in der Desphalia als alter-native Zeichenform enthalten. Ein alter-natives kleines l mit dem „Knick“ an der Oberlänge ist ebenfalls enthalten – des-gleichen ein y mit „Knick“ in der Unterlänge.
Style Set 02
Die jeweils entsprechenden „geraden” Formen a d l m n p u ohne den Knick sind als Alternativen in einem eigenen Style Set enthalten.
Kapitälchen bieten eine zusätzliche Art der Hervorhebung. (Das sind Grossbuchstaben in der optischen Höhe der Kleinbuchstaben.)
Die Desphalia gibt es in den Breiten Condensed, Normal und Expanded, die Stärken umfassen Thin, Light, Book, Bold, Black.
Bei Verwendung des variablen Fonts sind auch alle Zwischenstufen frei wählbar.
Zum Beispiel
die DeFonte
Durch den
Blur-Filter ver-schlimmbessert
Die zugrunde liegende Schrift ist die einzig wirkliche Allerweltsschrift des 20. Jahrhunderts, die „Helvetica“. Das verfremdende Prinzip simuliert den photographischen Effekt der Überstrahlung beziehungsweise der Überbelichtung.
Der magere Schnitt DeFonte Léger zerbricht fast an den dünnen Stellen, während dort, wo Striche aufeinandertreffen oder sich kreuzen, Ver-dunkelungen stehen bleiben.
Die Buchstaben sind von der
inneren und äusseren Helligkeit
regelrecht „angefressen“.
Bei den normalen und halbfetten Schnitten DeFonte Normale und DeFonte DemiGras beschränkt sich der Effekt nahezu auf die Strichenden und Ecken, die stark abgerundet erscheinen.
Besonders reizvoll ist die fette Version DeFonte Gros. Durch „Überbelichtung“ laufen Binnenformen zu, verschwimmen Buchstaben zu Flecken; es entstehen aber wieder neue charakteristische Formen, die erstaunlich gut lesbar sind.
Ähnlich wie die Helvetica hat auch die DeFonte ein sehr enges Schriftbild. Hier geht es aber auch nicht um optimale Lesbarkeit. Die Buchstaben sind zum Teil noch enger zusammengerückt, bis hin zur Überlagerung. Dadurch benötigt die DeFonte zwar noch weniger Platz, ist aber für längere Texte nur eingeschränkt sinnvoll.