Eine streng geometrische ultramoderne Schrift, allerdings handgeschrieben und mehr als 100 Jahre alt – mit zeittypischen Jugendstil-Anleihen
ingoFonts hat diese schöne Schrift nicht nur digitalisiert, sondern auch noch ausgebaut und erweitert.
In einem Heftchen aus dem Otto Maier Verlag, Ravensburg, das in den Jahren kurz vor dem 1. Weltkrieg erschienen ist, findet sich diese Schrift. Das Heft trägt den Titel: »Schriften-Sammlung für Techniker. Verkleinerte Schriften der wichtigsten Alphabete«, herausgegeben von Karl O. Maier.« Die im Galvano-Verfahren hergestellte Originalvorlage ist nur schmale 7 Zentimeter breit. Sie diente als Vorlage für Angehörige technischer Berufe, die damals die Beschriftung ihrer Arbeiten noch mit der Hand ausführten.
Diese Buchstaben habe ich eingescannt und in starker Vergrößerung digitalisiert. In der »Maier’s Alte Nr. 8« ist dieser „handgemachte“ Beigeschmack in den unsauberen Rändern erhalten geblieben, während die »Maier’s Neue Nr. 8« die bereinigte Version mit exakten Konturen ist.
Besonders hübsch wirken die für die Enstehungszeit um die Jahrhundertwende um 1900 charakteristischen Jugendstil-Formen.
Auch der hohe Grad an Abstraktion wirkt bei der Maier’s Nr. 8 befremdend, erst recht bei Kenntnis des Alters des Originals.
Gemeinhin wird ja davon ausgegangen, dass erst am Bauhaus in den späten 20er Jahren derart „moderne“ Schriftentwürfe entstanden sind.
Maier’s Nr. 8 ist jedoch eine ganze Generation älter!
So manche vorgeblich „ultramoderne“ Schriftform von heute sieht im Vergleich dazu dann doch plötzlich ziemlich alt aus.
Maier’s Alte Nr. 8 Pro
2 Fonts:
Maier’s Alte Nr. 8 Pro Light, BoldDateiformate: OpenType-PS (.otf), OpenType-TT (.ttf), Webfonts
Sprachunterstützung:
Unicode Latin 1 (Western & Northern European languages);
Unicode Latin Extended A (Central and Eastern European languages, Turkish);
Griechisch (ISO 8859-1);
Kyrillisch