Peter Behrens’ berühmte Jugendstil-Schrift von 1902 – mit Schmuck.
Neu überarbeitet und sauber digitalisiert.
Peter Behrens (1869–1940), Architekt, Designer, Typograph, schuf 1902 für die Rudhard’sche Gießerei (die spätere Gebr. Klingspor AG) in Offenbach am Main eine neue „deutsche“ Schrift, die sehr schnell sehr erfolgreich wurde.
So war sie zum Beispiel die offizielle Deutsche Schrift für die Weltausstellungen 1904 und 1910.
Behrens schreibt selbst über die Entwicklung dieser Schrift: „…Für die eigentliche Form meiner Schrift nahm ich das technische Prinzip der gotischen Schrift, des Striches der Kielfeder. Auch waren mir, um einen deutschen Charakter zu erreichen, die Verhältnisse, die Höhe und Breite der Buchstaben und die Stärke der Striche der gotischen Buchstaben maßgebend. Dadurch, daß alles Unnötige vermieden ist, daß das Konstruktions-Prinzip der schräg gehaltenen Feder streng durchgeführt ist, war am ersten ein zusammenhaltender Charakter zu erhoffen…“ °
Daß die »Behrens-Schrift« auch heute noch ihre Freunde hat beweisen nicht zuletzt einige schlecht digitalisierte Free-Fonts, die im WWW zu finden sind.
Ein Projekt über die zeitgemäße Nutzung historischer Industriebauten in Deutschland war mir Anlass, Peter Behrens und sein Schaffen eingehender zu betrachten. Da passte es geradezu ideal, daß mit der Schrift von Peter Behrens die ideale Auszeichnungsschrift existiert, nur ist diese leider eben nur in absolut inakzeptabler Qualität zu finden.
Selbst die D. Stempel GmbH, welche die Schriften der ehemaligen Gebr. Klingspor AG (ehemals Rudhardsche Gießerei) heute noch für den Handsatz gießt, zeigt in einem digitalisierten Schriftmusterblatt eine zwar saubere, trotzdem heutigen Qualitätsansprüchen nicht genügende Version der »Behrens-Schrift«.
Für ingoFonts Grund genug, die perfekte Behrens-Schrift zu schaffen.
Voilà – hier ist sie: die neue, überarbeitete originale Behrens-Schrift von 1902, erstmals bis ins Detail sauber neu gezeichnet und digitalisiert, dazu noch erweitert für alle europäischen Sprachen mit lateinischem Schriftsystem.
Über die OpenType-Funktionen Ligaturen, Bedingte Ligaturen, Historische Formenund Alternative Formen sind auch ausgefallenere Ligaturen, das sogenannte lange s und alternative Formen für d, x, z und L aufrufbar.
Übrigens wird bei aktiviertem „langen s“automatisch das typographisch korrekte „runde s“ am Wortende gesetzt, so daß man nur noch an den Silbenenden innerhalb der Wörter auf das richtige s achten muß.
Bei Verwendung des "langen s" ist unbedingt auf die korrekte Anwendung der Regeln für den Fraktur-Satz zu achten: Am Wortausgang steht immer das "runde s", auch in zusammengesetzten Wörtern. Wer es noch korrekter machen möchte, der lese zuvor den entsprechenden Artikel in Wikipedia.
Peter Behrens zeichnete zu seiner Schrift auch passenden Schmuck – diesen haben wir ebenfalls gewissenhaft überarbeitet und in einem Font zusammengestellt.
- zitiert aus: Jeremy Aynsley, Grafik-Design in Deutschland 1890 – 1945, Verlag Hermann Schmidt, Mainz 2000
Behrens-Schrift
4 Fonts: Behrens-Schrift Normal, Licht, Dekor, plus Schmuck
Dateiformate:
OpenType-PS (.otf), OpenType-TT (.ttf), WebfontsSprachunterstützung:
Unicode Latin 1 (Western & Northern European languages);
Unicode Latin Extended A (Central and Eastern European languages, Turkish)